Satellitenkommunikation als letzte Absicherung bei terrestrischem Netzausfall: Ein praxisorientierter Ansatz für Betriebskontinuität in deutschen Krankenhäusern

28 Oktober 2025

Krankenhäuser in Deutschland treiben die Digitalisierung voran – in Patientenportalen, cloudbasierter Dokumentation, Telemedizin, IT‑Sicherheit und weiteren Bereichen. All diese Dienste beruhen auf einer kritischen Grundlage: der Netzwerkverfügbarkeit.
 

Breitbandunterbrechungen, regionale Ausfälle und Stromstörungen sind keine Seltenheit. Tritt ein solcher Vorfall ein, können klinische Abläufe verlangsamt oder unterbrochen werden. Patientenportale  werden unzugänglich, Dokumentation können sich nicht mehr synchronisieren, Telemedizin-Sitzungen brechen ab und selbst Notfallkommunikation kann beeinträchtigt werden.

Ein bewährter und pragmatischer Ansatz besteht darin, die bestehende Infrastruktur um Satellitenkonnektivität als unabhängigen dritten Kommunikationsweg hinter Glasfaser und 5G zu erweitern. So bleibt die Versorgung auch dann aufrechterhalten, wenn terrestrische Netzwerke beeinträchtigt sind.

Die Herausforderung für Krankenhäuser

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Digitale Versorgung funktioniert nur mit einem funktionierenden Netzwerk. Heutige Systeme für Patientenportale, Datensynchronisationen, Bilddatenaustausch und Telemedizin erfordern stabile Konnektivität und eine geringe Latenz. Terrestrische Netzwerke nutzen oftmals dieselbe physische Infrastruktur und sind dadurch denselben Ausfallrisiken ausgesetzt.  Bauarbeiten, bei denen z.B. Glasfaserkabel beschädigt werden, ein regionales Stromproblem oder eine Störung bei Versorgern kann mehrere Verbindungen gleichzeitig betreffen. Die Auswirkungen sind unmittelbar spürbar: Aufnahmeprozesse verlangsamen sich, Online-Dienste brechen ab, Mitarbeitende müssen auf manuelle Abläufe umstellen, und Telemedizin-Termine werden verschoben oder fallen aus. Auch IT-Sicherheitsmaßnahmen können beeinträchtigt werden, da Reaktions- und Koordinationsprozesse auf verfügbare Kommunikationswege angewiesen sind.

Das grundlegende Muster dieser Störungen ist eine ausschließlich terrestrische Vernetzung. Wenn jedes Backup im selben Ausfallbereich liegt, ist Resilienz eher Hoffnung als Strategie. Krankenhäuser benötigen daher einen unabhängigen Kommunikationspfad, der keine terrestrischen Risiken teilt und automatisch aktiviert wird – ohne Eingriff durch das Klinikpersonal.

Eine einfache, wirksame Lösung

Das wirksamste Konzept für Betriebskontinuität ist klar strukturiert:

  • Glasfaser als primäre Verbindung

  • 5G für mobile Redundanz

  • Satellit als letzte Absicherung, wenn terrestrische Pfade beeinträchtigt sind

Moderne LEO- und MEO-Satellitendienste bieten heute Betriebslatenzen, die klinische Arbeitsabläufe im Ausfallsicherungsbetrieb (Failover) reibungslos unterstützen.
Das Ergebnis ist nahtlose Kontinuität: Sitzungen bleiben aktiv, Portale erreichbar, Dokumentationen synchronisiert – selbst während eines Netzausfalls.
 

Warum das jetzt unter KHZG, KHVVG und KHTF zählt

•  KHZG – Krankenhauszukunftsgesetz:
Ab 2025 drohen Krankenhäusern bis zu 2 % Abschlag auf Erstattungen, wenn vorgeschriebene digitale Dienste nicht verfügbar sind. Ab dem 31.12.2027 verschärfen sich die Anforderungen weiter. Eine gesicherte Netzverfügbarkeit schützt somit direkt Umsatz und Compliance.

•  KHVVG – Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz:
Das Reformgesetz trat im Dezember 2024 in Kraft und strukturiert die Krankenhauslandschaft ab 2025 neu. Die Länder müssen bis Ende 2026 Leistungsgruppen zuweisen, mit Finanzierungsänderungen bis 2027–2028.
Hohe Verfügbarkeit der Konnektivität ist essenziell, um die Versorgungskontinuität während dieser Übergangsphase sicherzustellen.

•  KHTF – Krankenhaustransformationsfonds:
Umgesetzt über die KHTFV-Verordnung, definiert der Fonds zeitlich begrenzte Förderkategorien und Governance-Strukturen für Modernisierungen.
Die Integration einer satellitengestützten Ausfallsicherung in aktuelle Transformationsprojekte nutzt bestehende Fördermittel und verhindert teure Nachrüstungen zu einem späteren Zeitpunkt.

Fazit

Kontinuität ist Versorgung.

Krankenhäuser können sich angesichts von Breitbandunterbrechungen, regionalen Störungen oder Stromausfällen nicht ausschließlich auf terrestrische Netzwerke verlassen.

Eine Satellitenverbindung als letzte Absicherung hinter Glasfaser und 5G bietet einen einfachen, unabhängigen Kommunikationspfad, der klinische Dienste verfügbar hält – und zugleich die Anforderungen aus KHZG, KHVVG und KHTF erfüllt.

Der wichtigste nächste Schritt ist ein kurzer Kontinuitäts-Check:

Wenn alle Backup-Verbindungen terrestrisch sind, existiert weiterhin ein einziger Ausfallpunkt. Fügen Sie den unabhängigen Pfad hinzu – damit die Versorgung auch dann weiterläuft, wenn terrestrische Netzwerke versagen.

 

Die Rolle von Telespazio Germany

Telespazio Germany ist ein unabhängiger Systemintegrator für Satellitenkommunikation und vertrauenswürdiger Technologiepartner.

Wir konzipieren, implementieren und betreiben verschlüsselte und segmentierte Satellitenverbindungen – gestützt auf jahrzehntelange SatCom-Erfahrung und starke Partnerschaften in den Bereichen LEO, MEO und GEO.

Unser Ziel ist klar:

Sicherstellen, dass Ihre Versorgung weiterläuft – auch wenn terrestrische Netzwerke ausfallen.

Führen Sie jetzt einen kurzen Kontinuitäts-Check durch.

Wenn alle Backup-Pfade terrestrisch sind, besteht weiterhin ein Risiko. Ergänzen Sie den unabhängigen Kommunikationsweg – und stellen Sie sicher, dass Ihre Versorgung niemals stillsteht.


Kontakt: satcom@telespazio.de

 

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